Zu Gast bei der „FuckUp-Night“ des StartUp-Centers der Bergischen Universität Wuppertal
Hier sprachen Michael Byjra, Anja Liebert, Helge Lindh und ich über unsere persönlichen Erfahrungen im Scheitern:
1999 habe ich versucht, mich, als Kandidat zur Landtagswahl 2000 in Köln aufstellen zu lassen.
Mir wurde von vielen CDU-Politikern nahegelegt, dies nicht zu tun, mit den Begründungen: „Lass es bleiben, du bist von außerhalb – du bist kein gebürtiger Kölner.“ Die Aufstellungsversammlungen habe ich alle vier zwar gewinnen können, aber die Nominierung durch die Kreispartei hat nicht geklappt, weil sie nicht gewollt war. Daraufhin haben sich die Fronten so verhärtet, sodass ich die Kandidatur letztendlich zurückziehen musste.
2008 aber kam dann die Möglichkeit, Kandidat für Bundestagswahl 2009 im Wahlkreis Wuppertal II Solingen/Remscheid zu werden. Diesmal konnte ich tatsächlich nominiert werden und wurde 2009, 2013 und 2017 direkt in den Bundestag gewählt und 2021 über die Landesliste. Die Erfahrung, die ich in Köln gemacht habe, hat mir den Mut für Entscheidung der Kandidatur in Wuppertal gegeben, die ich ohne die negative Erfahrung sonst wahrscheinlich nie gehabt hätte.
Man sollte sich, besonders als junger Mensch, nicht den eigenen Lebensweg für jedes einzelne Jahr durchplanen – die Wahrscheinlichkeit, dass alles so eintritt, wie geplant, ist dann ziemlich gering. Das Ziel sollte man immer vor Augen haben, ohne sich auf einen einzigen Weg dahin zu versteifen.